Am 13. September 2024 fand in Berlin das Internationale Literaturfestival statt, das in diesem Jahr zahlreiche Autoren und Literaturbegeisterte aus der ganzen Welt zusammenbrachte.
Ein besonderer Höhepunkt war die Lesung und Diskussion mit dem Autor Said Etris Hashemi, der sein Buch „Der Tag, an dem ich sterben sollte“ vorstellte. Das Festival bot eine Plattform für zahlreiche literarische Stimmen, doch Hashemis eindringliche Erzählung stach besonders hervor. In seinem autobiographischen Buch thematisiert er nicht nur die Herausforderungen des Lebens als Migrant in Deutschland, sondern auch die tiefgreifenden sozialen und politischen Themen, die unser Zusammenleben prägen. Im Zentrum seiner Erzählung steht das Attentat von Hanau, welches im Februar 2020 geschah. Während der Lesung erzählte Hashemi von seinen persönlichen Erlebnissen und den emotionalen Auswirkungen des Attentats auf die betroffenen Gemeinschaften. Mit prägenden Worten schilderte er, wie solche Gewaltakte nicht nur die direkten Opfer, sondern auch deren Familien und Freunde in eine tiefe Trauer stürzen. Seine Erzählung war nicht nur ein Aufruf zur Erinnerung, sondern auch ein Appell für Solidarität und Verständnis in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Die Zuhörer waren sichtbar bewegt von Hashemis Worten; viele zeigten Interesse und stellten mehrere Fragen.
Schüler unserer Schule äußerten u.a. Folgendes: Simon (10. Jg.): „Struktureller Rassismus in Deutschland ist noch ein Problem.“ Darius (10. Jg.): „Es ist erschreckend, wie viele Fehler von der Polizei und dem Staat nach diesem Attentat gemacht und verschleiert wurden.“
Es wurde deutlich, dass sein Werk weit über die Grenzen eines literarischen Textes hinausgeht. Hashemi betonte, wie wichtig es sei, die Geschichten derjenigen zu hören, die oft im Schatten stehen, und wie Literatur dies unterstützt. Mit seinem Buch hat Said Etris Hashemi einen bedeutenden Beitrag geleistet, der sicherlich noch lange nachhallen wird. In einer Zeit, in der Geschichten von Gewalt und Diskriminierung kaum präsent sind, ist es von größter Bedeutung, dass wir die Stimmen der Überlebenden und der Gemeinschaften, die darunter leiden, hören und verstehen.
Lina K., 12. Jahrgang