das Leben er-leben
Der Biologieunterricht greift das Interesse der Kinder an naturkundlichen Zusammenhängen auf, erschließt es aber neu mit den Methoden der Naturwissenschaft. Hier befasst sich der Biologieunterricht noch mit den klassischen Themenfeldern wie Botanik und Zoologie. Die Faszination an diesem Fach erschließt sich den Kindern vor allem durch das Kennenlernen und Be-greifen der Vielfältigkeit der Tier- und Pflanzenwelt. Recht früh setzen wir daher auf den Einsatz von Lupen, Binokularen und Mikroskopen, führen Keimungsversuche durch und versuchen so, den Kindern dieses Fach näher zu bringen. Das bedeutet, Schüler agieren möglichst selbstständig, sammeln Daten, interpretieren Ergebnisse, bewerten Lösungsansätze, nehmen immer wieder einen Perspektivwechsel vor und üben das vernetzte Denken. Die ersten Früchte dieser Pädagogik zeigen sich bereits: seit mehreren Jahren existiert an unserer Schule eine gut besuchte Jugend-forscht-Gruppe, erste Preise konnten unsere Schüler hier schon erringen.Besonders in der Sekundarstufe I hängen die Komplexität der Aufgabenstellung und der Grad des lehrerunabhängigen Lernens vom Leistungsstand der Lerngruppe, des jeweiligen Schülers und der Niveauzuweisung ab. Durch den Eintritt der Jugendlichen in die Pubertät werden hier Themen wie: „Pubertät – Ich verändere mich“, „Sexualität und sexuelle Orientierung“ sowie „Drogen und Sucht“ in den Vordergrund gerückt. Aber auch Themen wie „Sinneswahrnehmung – Informationen aus der Umwelt“ und „Nervensystem und Gehirn“ passen sehr gut in das Lebensgefühl der Heranwachsenden. Insbesondere im zehnten Jahrgang werden die Themen Befruchtung, Schwangerschaft und Geburt, aber insbesondere auch Genetik und Evolution Themen im Hinblick auf die Oberstufe behandelt.
Die in der Sekundarstufe I erworbenen Inhalte und Kompetenzen werden in der Sekundarstufe II (Gymnasiale Oberstufe) erweitert und vertieft. Mit Blick auf die Studierfähigkeit werden Unterrichtsmethoden intensiviert, die Informationsbeschaffung, Informationsauswertung und Präsentation fördern. Im Unterschied zum Gymnasium existiert an unserer Schule – wie auch an anderen Sekundarschulen eine Einführungs (11. Jahrgang)- und Qualifikationsphase (12.-13. Jahrgang). Das bietet im Biologieunterricht die Möglichkeit Themen der gymnasialen Oberstufe, wie Zellbiologie, Stoffwechselphysiologie und Ökologie vertiefend zu behandeln. In Wahlpflichtfächern haben die Lernenden hier die Möglichkeit Ihren Interessenfächern vertiefend nachzugehen.
Die Qualifikationsphase gliedert sich in die vier Semester des Kurssystems und das anschließende Abitur. Hier wird nach dem staatlichen Rahmenplan unterrichtet. Zusätzlich werden die Schüler in den ersten drei Semestern themenbezogene außerschulische Lern- bzw. Forschungsorte kennen lernen. Das erste Semester, das unter dem Thema „Physiologische Grundlagen ausgewählter Lebensprozesse“ Themen zur Neurobiologie behandelt, erfolgen praktische Übungen zur Neurobiologie im Gläsernen Labor des Max-Delbrück-Zentrums/ Campus Berlin-Buch). Im zweiten Semester – Ökologie – werden praktische Übungenam Wasser während einer 5-tägigen Kursfahrt in Mirow (Nationalpark Müritz) durchgeführt. Auch im dritten Semester werden praktische molekulargenetische Übungen im Gläsernen Labor des Max-Delbrück-Zentrums/ Campus Berlin-Buch) durchgeführt. Der enorme Erkenntniszuwachs in der Molekularbiologie und in der modernen Genetik, die damit verbundenen Therapiemöglichkeiten und gleichzeitig auftretenden ethischen Problemen soll hier Rechnung getragen werden. Das vierte Semester – Evolution – ist infolge des Abiturs das kürzeste und kann daher kaum erschöpfend behandelt werden.
E. Kramer, Ch. Weiglin