Vorstellung Fachbereich Deutsch

„Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache“
(Theodor Fontane)

Im Zentrum unseres Unterrichts steht die sprachliche Qualifizierung unserer Schüler. Gemeinsames Ziel ist es, sie zu befähigen, den Mittleren Schulabschluss (MSA) bzw. das Abitur erfolgreich zu absolvieren. Über den schulischen Rahmen hinausgehend, kommt der Sprache bei der Persönlichkeitsbildung und der Orientierung in der Gesellschaft eine Schlüsselfunktion zu.

Dem Rahmenplan entsprechend sieht der Fachbereich Deutsch seine Aufgabe darin, den standardorientierten Kompetenzerwerb zu gewährleisten. Die Lese- und  Schreibkompetenz, die schriftliche und mündliche Kommunikationsfähigkeit sowie Sprachwissen und Sprachbewusstsein werden in den Jahrgängen 7 bis 10 auf der Grundlage eines schulinternen Curriculums an unterschiedlichen Inhalten und Themen trainiert.

In der siebten Jahrgangsstufe werden die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband binnendifferenziert auf den beiden Niveaustufen G (= „grundlegend“) und E (= „erweitert“) unterrichtet. Danach wird der Unterricht für den achten, neunten und zehnten Jahrgang klassenübergreifend in getrennten G- und E-Kursen leistungsdiffenziert erteilt, was die gezielte Förderung in kleinen Lerngruppen mit durchschnittlich 18 Schülern ermöglicht.

Um die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler zu fördern, wenden wir unterschiedliche Methoden und auch offene Unterrichtsformen (Stationenlernen, Lernzirkel, Portfolio- und Wochenplanarbeit) an.

Durch Projektarbeit wird die Vernetzung mit anderen Fächern angestrebt, z.B. durch das Erstellen von Erklärvideos, das Aufführen kurzer Szenen oder die Durchführung von Debatten zu gesellschaftlich-politischen Themen. Kreative (Texterschließungs-)Methoden finden ebenso wie analytische Herangehensweisen ebenso Anwendung, um den Schüler:innen den Umgang mit Sprache und Texten nahezubringen. Leseförderung und -motivation sind uns ein wichtiges Anliegen, weshalb direkt in der 7. Klasse eine Einführung in das Berliner Büchereisystem stattfindet. Schülernahe und aktuelle Jugendromane wie „Tschick“, „Löcher“ oder „Tanz der Tiefseequalle“ stehen ebenso auf unserem Programm wie klassische Dramen oder Erzählungen.

Neben der gezielten Vorbereitung auf die Bildungsabschlüsse ist es unser Anliegen, mit den Schülern das vielfältige kulturelle Angebot in Berlin und Umgebung zu nutzen: Theater- und Museumsbesuche (Kommunikationsmuseum, Ephraimpalais, Brecht-Haus), Theater-Workshops und Autorenlesungen, z.B. im Rahmen des alljährlichen Kinder- und Jugendliteraturfestivals, oder Projekte z.B. mit Zeitungsverlagen sind feste Bestandteile des Deutschunterrichts. Unser Bestreben ist es, bei den Schülern damit ein lebendiges Interesse an Literatur zu wecken und zu fördern.

Seit 2021 findet die LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche)-Testung von Schüler:innen schulintern durch unsere qualifizierte LRS-Beauftragte statt, die auch die Diagnose vornimmt und eng mit dem SIBUZ kooperiert. Maßnahmen zur individuellen Förderung und zum Nachteilsausgleich werden ebenfalls vorgeschlagen.

In der Gymnasialen Oberstufe wird das Fach Deutsch als Grund- und Leistungskursfach angeboten. Unter Berücksichtigung fachspezifischer Methoden setzen sich die Schüler mit der Literatur und Sprache verschiedener Epochen bis hin zur Gegenwart auseinander, wobei die Schwerpunkte alle zwei Jahre vom Senat neu vorgegeben werden. Aktuell stehen neben der Auseinandersetzung mit Kommunikationsformen im digitalen Zeitalter ebenso auf dem Plan wie Erzählungen von Joseph von Eichendorff, Dramen und Gedichte der Dichterfürsten Goethe und Schiller, aber auch der moderne und vielbeachtete Zukunftsroman „Corpus Delicti“ von Juli Zeh.

Die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen, eine aktive Prüfungsvorbereitung auf das Zentralabitur, Projekte sowie die Vorbereitung und Durchführung von Exkursionen z.B. zur Leipziger Buchmesse sind wichtige Bestandteile des Oberstufenunterrichts.

In Zeiten der Pandemie nehmen digitale Unterrichtsangebote auch im Fach Deutsch eine größere Rolle ein, die nicht nur eine größere Selbstständigkeit bei der Erschließung von Literatur ermöglichen, sondern auch eine Vertiefung der Medienkompetenz dadurch, dass Texte zunehmend am Computer verfasst oder Inhalte digital präsentiert werden.

 

Katrin Falkiewicz, Fachleitung Deutsch (Januar 2022)